Integrative Erziehung = Beziehung
Das Zusammenleben und das Miteinander gestaltet sich einfacher und entspannter, wenn wir den richtigen Ton treffen.
Die Haltung dahinter spielt eine grosse Rolle. Ich kann wütend kaum einen freundlichen Satz hervorbringen.
Es ist besser, wenn wir versuchen mit der Sprache das Lustzentrum im Hirn anzusprechen, wo das beliebte „Wohlfühlhormon“ Dopamin ausgeschüttet wird.
Mit Freude, Geborgenheit, Anerkennung, Erfolg, Dazugehörigkeitsgefühle etc. lösen wir diese Hormonausschüttung aus. Das hat zur Folge, dass das Kind viel lieber freiwillig und von sich aus kooperiert. Die Amygdala, das Angstzentrum, reagiert bei Kindern durch ganz viele Reaktionen wie z. B. Drohen, Erpressen, Schimpfen, Bestrafen etc. In guten Beziehungen sollte das Angstzentrum nicht angesprochen werden. Machtkämpfe finden kaum mehr statt (und wenn, dann wissen wir, wie wir aussteigen können) und der Familienalltag wird freudiger, reibungsloser und effizienter.
Die integrative Erziehung…
- Stärkt das Selbstwertgefühl des Kindes.
- Fördert das Gefühl der Zusammengehörigkeit.
- Baut eine gleichwertige Beziehung mit den Kindern auf.
- Unterstützt die Selbstständigkeit und Entscheidungsfähigkeit der Kinder.
- Stärkt die Liebe zu sich, zu anderen Menschen und zur Natur.
- Vermittelt ein positives Weltbild.
- Gibt Sicherheit und vermindert die Angst der Kinder.
- Unterstützt mit ihrem integrativen Verhalten die Konfliktfähigkeit und stärkt die Versöhnungsbereitschaft.
- Begleitet die Eltern erzieherisch (ist auch für die Eltern unterstützend)
- Unterstützt die Einzigartigkeit eines jeden Kindes und vermeidet die Entwicklung zur Rivalität und zu Machtkampf.
- Ist freundlich, klar, konstruktiv, ermutigend und betont das Gute im Kinde.
Alles was wir sagen verändert die Gefühle der Menschen, mit denen wir reden, sowie die gesamte Umgebung.
Wir können mit konstruktiver Kommunikation, mit den richtigen Worten und Sätzen unseren Mitmenschen, vor allem den Kindern und auch uns selbst viel Leid, Schmerz und Ärger ersparen.
Es ist die Weiterentwicklung und Verschmelzung der bis heute bekannten
- pädagogischen
- psychologischen
- neurologischen
- kommunikationsmethodischen
- familientherapeutischen
Erkenntnisse zur ganzheitlichen Förderung des Kindes.
- Die ganzheitliche Förderung von Herz, Hand und Hirn (J.H. Pestalozzi), die Vorschulförderung (F.Fröbel), die neuropsychologischen Erkenntnisse (Maria Montessori), die schulische Förderung und Spieltherapie (Hans Zulliger) sowie die Forschungen frühkindlicher Entwicklung (Marie Meierhofer und Christoph Wolfensberger) bilden die pädagogische Basis der integrativen Pädagogik.
- Die Entdeckung des Unbewussten (durch Sigmund Freud), die Entwicklung der Individualpsychologie (von Alfred Adler) und die Therapiemöglichkeiten (von C.G. Jung) erweitern die Förderungsmöglichkeiten der integrativen Pädagogik.
- Die neusten Erkenntnisse der Hirnforschung (Manfred Spitzer, Gerhard Roth, Gerald Hüther, Joachim Bauer, Milton Erickson, Vera Birkenbihl) Die Kommunikationswegen der Gesprächstherapie (Carl Rogers) die Regel des NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) vertiefen die Beziehung zu den Kindern und geben der integrativen Pädagogik zusätzliche Korrektur- und Förderungsmöglichkeiten.
- Das neue Paradigma der Familientherapie und das Systemdenken (von Virginia Satir, Salvador Minuchin und Paul Watzlawick) sind hilfreich für das Leben und Lernen in Gruppen (Familien, Spielgruppe, Kindergarten, Schulklasse usw.)
Die Zusammensetzung dieser Richtungen bietet eine konzentrierte, simultane Möglichkeit in der Erziehung und in der Therapie.
Das Menschenbild und die vermittelten Werte der integrativen Erziehung entsprechen den UNO-Menschenrechten und der UNICEF Deklaration der Kinderrechte. Sie beherzigen die Grundsätze der Demokratie.
Ich spreche nicht gerne von einer Methode, die integrative Erziehung steht für BEZIEHUNG und die ist so individuell wie jeder einzelne Mensch.
Das Ziel von Methoden ist ein Verhalten im Kind zu produzieren, das Eltern als „gut“ definieren. Viele Erziehungsmethoden behaupten, wissenschaftlich belegt zu sein oder man verlangt „nachweisbasierte-Methoden“, aber was man unter „gutem Verhalten“ versteht, ist auch wieder ganz verschieden. Also nicht beweisbar.
Dieser Prozess, Methoden anzuwenden, verletzt meist die emotionale und existenzielle Integrität (möglichst weitgehende Übereinstimmung zwischen den eignen Idealen und Werten und der tatsächlichen Lebenspraxis) der Kinder.
Integrative Erziehung ist daher sehr individuell.